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Kauner Kinderparlament

Kauns

Wie kann unsere Gemeinde noch lebenswerter gestaltet werden? Bei einem Kinderparlament wurden die Schülerinnen und Schüler der Volksschule eingeladen, ihre Meinungen und Wünsche an die Gemeinde zu richten. Politik (be)greifbar und die Meinung der Kinder hörbar zu machen, sind die Grundideen vom Kauner Kinderparlament. Nicht nur die Kinder haben dabei viel gelernt!

Ausgangslage

Um auch den ganz jungen Bürgerinnen und Bürgern von Kauns eine Chance zu geben, ihre Meinungen und Wünsche zu äußern, wurde ein Kinderparlament ins Leben gerufen. Dies vor dem Hintergrund, dass Kinder und Jugendliche als Gradmesser für die Zukunftsfähigkeit unserer Gemeinde anzusehen sind. Besonders zu erwähnen ist, dass die Volksschule Kauns eine Kleinschule ist und aus nur einer Klasse mit ca. 18 Schülern besteht. Die Altersmischung wird in unserer Schule allerdings nicht als Manko, sondern vielmehr als Chance betrachtet, insbesondere um Werte wie Vielfalt, Selbstständigkeit, Kooperation und Achtsamkeit unter diesen Voraussetzungen zu vermitteln. Dazu versteht sich unsere Schule selbst als offener Ort des Erfahrens und des Austausches. Um den jeweiligen Lernbedürfnissen gerecht werden zu können, werden den Schülern eine breite Palette an unterschiedlichen Arbeitstechniken für ihre individuellen Lernwege angeboten. Folglich wurde es den Schülerinnen beim Kinderparlament auch selbst überlassen, eine eigene Arbeitsweise und Vorgehen zu entwickeln, um die entsprechenden Wünsche und Vorstellungen für die Zukunft von Kauns zu artikulieren. So wurden im Schuljahr 2017/18 eine Vielzahl an Zeichnungen und Aufsätzen angefertigt, um den Verantwortlichen der Gemeinde die eigenen Vorstellungen über die Zukunft der Gemeinde zu vermitteln. Bei einem eintägigen Besuch im Gemeindeamt konnte zudem mit dem Bürgermeister über die Umsetzbarkeit der jeweiligen Vorschläge diskutiert werden. Vom eigenen Zoo bis hin zum Bikepark und Dorfladen wurden alle Ideen gesammelt und in der Maßnahmenplanung berücksichtigt.

Erfolg

Das Kinderparlament ermöglicht den Schülerinnen und Schülern eine aktive Mitgestaltung in der Kommunalpolitik. Hierbei wird das Potenzial der Kinder vor Ort genützt, um die Interessen der Kinder kennenzulernen und mit ihnen über die Umsetzbarkeit der Anliegen und Wünsche zu diskutieren. Die Kinder und Erwachsenen erfahren, dass Verwaltung und Politik Dialog zwischen allen Beteiligten, gemeinsames Handeln und gemeinsames Verantworten ist. Durch die aktive Auseinandersetzung mit der Lebenswelt der Kinder und das daraus resultierende Wissen darüber, was Kinder tatsächlich brauchen und wollen, können geeignete Angebote gesetzt werden. Bei der Umsetzung bringen sich die Kinder aktiv ein.

Erkenntnisse

Unsere Erfahrung mit dem ersten Kinderparlament hat gezeigt, dass sich Kinder und Jugendliche gerne mit ihren Ideen, ihrer Kreativität, ihren Visionen und ihrer Fantasie in die Kommunalpolitik einbringen wollen - auch wenn Inhalte und Formen manchmal andere sind, wie in der Erwachsenenwelt. Um dieses Engagement aber zu unterstützen, haben wir erkannt, dass es besonders wichtig ist, den Kindern ein selbstbestimmtes, freiwilliges Arbeiten zu ermöglicht. Denn nur so haben die Kinder erfahren, dass es wertgeschätzt wird, was sie zu sagen haben, und dass ihre Bedürfnisse als gleichberechtigt respektiert werden. Zudem haben sie im Kinderparlament demokratische Umgangsformen kennen gelernt, die Entstehung gemeinsamer Ziele und vor allem die Absichten und Bedürfnisse des einzelnen vor dem Hintergrund des nötigen Wohles eines anderen zu spiegeln. Dadurch leistet das Kinderparlament nicht nur einen wichtigen Beitrag für die demokratische Alltagskultur, sondern stärkt insbesondere auch die Identifikation mit dem Gemeinwesen, was für den Fortbestand unsere Dorfgemeinschaft existenziell ist. Darüber hinaus hat die erstmalige Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in politische Entscheidungsprozesse auch ein neues Verständnis im Verhältnis zwischen Erwachsenen und Kindern bzw. Jugendlichen mit sich gebracht. Es wurde das Bewusstsein gestärkt, dass unsere Kinder vollwertige, gleichberechtigte und noch länger als zukünftige Bewohner unserer Gemeinde angesehen werden müssen. Damit dieses Verständnis zur Selbstverständlichkeit wird, wird bei der kommenden Sitzung nun vom Gemeinderat beschlossen, dass das Kinderparlament regelmäßig zu wiederholen und somit diese Partizipationsmöglichkeit systematisch und kontinuierlich in unsere Kommunalpolitik zu etablieren ist.