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Netzwerktreffen für Gemeinden: Aktives Altern und Leben mit Demenz

Im letzten Netzwerktreffen der zertifiziert familienfreundlichen Gemeinden beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Themen rund um die Integration von Seniorinnen und Senioren sowie von Demenz betroffenen Personen. Die alltäglichen Situationen der pflegenden Angehörigen erhielten besondere Aufmerksamkeit. Expertinnen und Experten sowie Best Practice Gemeinden wurden zu diesem Panel eingeladen und boten spannenden Input sowie gute Ideen zur Umsetzung.


Alle Beteiligten waren sich einig: Es braucht noch viel Aufklärungsarbeit und Unterstützung für das Thema „Demenz“. Raphael Schönborn, MA, Geschäftsführer der Initiative Promenz, berichtet von seinen Erfahrungen im Umgang mit betroffenen Personen sowie deren An- und Zugehörigen. Die Betroffenen fühlen sich ausgeschlossen und erhalten weniger Chancen, weil das Thema stark stigmatisiert ist. Viele fürchten sich vor einem Ausschluss der Gesellschaft und vermeiden daher die Diagnose. Laut Schönborn braucht es neue innovative Modelle, um den Herausforderungen (z.B. Pflegemangel) gewachsen zu sein, damit Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen sowie deren An- und Zugehörigen weiterhin einen Platz in der Gemeinde sowie der Gesellschaft haben können.


Der demenzfreundliche Bezirk Hietzing, unter der Federführung der Koordinatorin Mag. Petra Rösler, bemüht sich darum demenzgerechte Versorgungsangebote sicherzustellen und zu gestalten. Rösler betrachtet die demenzfreundliche Kommune als eine Vision und langen Prozess in dem ständig an den Maßnahmen gearbeitet werden muss. Sie und ihr Team sehen das Thema Demenz ganz klar in der Gesundheitsvorsorge verankert. Der Bezirk lebt: Als Kommune demenzfreundlich zu sein, hängt eng damit zusammen, familienfreundlich und damit auch menschenfreundlich zu sein. Mittels Handlungsfeldern und Kriterienkatalog wurde der demenzfreundliche Bezirk Schritt für Schritt erarbeitet. Ganz wichtig: Einbindung der Betroffenen und volle Unterstützung auf kommunaler Ebene.


Univ.-Prof. Dr. Stefanie Auer, Leiterin d. Zentrum für Demenzstudien an der Donau-Universität Krems, startete ihren Beitrag mit einem Aufruf an die Gemeinden die Sichtweise der Gesellschaft zum Thema Demenz zu berücksichtigen. Dem Stigma und dem fehlenden Wissen in dieser Thematik gilt es entgegenzuwirken. Sie nannte wichtige Ergebnisse der aktuellen Demenzstudien, beispielsweise von der Non-Profit Organisation Alzheimer's Disease International. So wurde veröffentlicht, dass 75% der betroffenen Personen keine Diagnose erhalten haben und somit auch nicht die Behandlung, die sie bräuchten. Weiters leben ca. 145.000 Personen mit demenzieller Beeinträchtigung in Österreich. Es gilt Präventionsstrategien zu entwickeln, um Betroffene und deren Angehörige zu entlasten, beispielsweise durch Aufklärungsarbeit auf kommunaler Ebene.


Die Best Practice Gemeinde St. Peter am Wimberg geht auch mit gutem Beispiel voran. Renate Schöftner und Monika Fidler berichteten: Die Gemeinde organisierte Demenzvorträge, bei denen Interessierte beraten und über mögliche Anlaufstellen informiert wurden. Weitere Aktivitäten in dieser Gemeinde ermöglichen Austausch und Begegnungen zwischen Jung und Alt. So fand ein „Oma und Opa Fest“ statt, bei dem die jüngere Generation sich das Handwerk von den älteren Personen zeigen ließ, gespielt und ein gemütliches Beisammensein ermöglicht wurde. Das Miteinander ist dieser Gemeinde wichtig, so gab es auch das sogenannte „Bewegungsfest“. 18 Vereine organisierten Aktivitäten, wie Gleichgewichts- und Geschicklichkeitsübungen, Vorlesen, Kinderschminken, Spiele und mehr. Mit diesen Aktionen leistet die Gemeinde u.a. Präventionsarbeit zum Thema Demenz.


Während des Zertifizierungsprozesses familienfreundlichegemeinde beschäftigen sich Gemeinden unter anderem mit den Themen dieses Netzwerktreffens. Der partizipative und intergenerative Austausch ist dabei eine zentrale Rolle. Mehr Informationen zur Zertifizierung finden Sie unter www.familieundberuf.at



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