Statement der Geschäftsführung/des Vorstands:
„Forschungsleistung nach internationalen Maßstäben und Familienleben: das ist etwas, was sich nicht auf Anhieb zusammenzufügen scheint. Einzelfälle zeigen, dass es doch geht und die Maßnahmen im Rahmen von hochschuleundfamilie sollen konsequent dazu beitragen, dass aus diesen Einzelnen viele werden.“ (Prof. Dr. Oliver Vitouch, Rektor) Die Alpen-Adria-Universität Klagenfurt (AAU) ist verantwortungsbewusste Arbeitgeberin und attraktiver Studienort. Sie unterstützt MitarbeiterInnen und Studierende darin, die Verantwortung für Kinder und Familienangehörige mit Beruf und Studium zu vereinbaren.
Motivation als Partner das Netzwerk „Unternehmen für Familien” zu unterstützen:
Die AAU hat als eine von fünf Pilotuniversitäten maßgeblich an der Neuentwicklung des Audits hochschuleundfamilie mitgewirkt und hat somit eine Vorreiterrolle auf dem wichtigen Gebiet der Vereinbarkeit inne. Deshalb soll das umfangreiche ExpertInnenwissen an der AAU auch anderen Unternehmungen bzw. Institutionen vermittelt werden, um diese auf ihrem Weg zu mehr Chancengerechtigkeit und Familienorientierung zu unterstützen. Die AAU ist bestrebt, nachhaltig-positive Effekte auf die Region auszuüben und damit zu einem gesellschaftspolitischen Wandel beizutragen.
Das zeichnet Ihr Unternehmen aus:
Folgende an der AAU umgesetzte familienfreundliche Maßnahmen geben Beispiele für die umfangreichen Gesamtanstrengungen:
- Ergänzung des Leitbildes um den Aspekt der Vereinbarkeit von „Hochschule und Familie“
- Evaluierung und Ergänzung des Leitfadens zum MitarbeiterInnengespräch um den Aspekt der Vereinbarkeit von „Hochschule und Familie“ - Ausbau der familiengerechten Infrastruktur (flächendeckende Montage von Wickeltischen, Schaffung von Eltern-Kind-Parkplätzen und eines Still-Ruhe-Wickelraums, Erweiterung der Öffnungszeiten der betrieblichen Kinderbetreuung)
- Etablierung des Themas Pflege und Unterstützung von Angehörigen als zukünftiges familienbewusstes Handlungsfeld
-Analyse der spezifischen Stressfaktoren von Studierenden mit Betreuungspflichten (im Rahmen einer Diplomstudie)
Aus den im Rahmen der Zielvereinbarung in der Re-Auditierungsphase des Audits hoch-schuleundfamilie formulierten und zur Umsetzung geplanten 20 Maßnahmen werden nach-stehend einige aufgezählt:
-Erstellung einer Richtlinie des Studienrektorats für Studienverantwortliche
-Schaffung einer Anlaufstelle zur Förderung von Dual Career Couples
-Verbesserung der zeitlichen Rahmenbedingungen bei der Abhaltung von Sitzungen für alle MitarbeiterInnen und im Besonderen für Universitätsmenschen mit Betreu-ungspflichten durch ein Statement der Uni-Leitung an alle Organisationseinheiten zum Thema Terminplanung
-Schaffung einer betrieblichen Kindertagesstätte ("Haus des Kindes")
-Erweiterung der Öffnungszeiten der flexiblen Kinderbetreuung im Sinne eines Ganz-jahresbetriebes
Welche Maßnahmen wurden gesetzt, die Ihr Unternehmen „familienfreundlich” gemacht haben?
Seit 2004 bietet die AAU Eltern unterschiedlichste Kinderbetreuungsmodelle an. Das Angebot umfasst eine flexible Kinderbetreuung, Sommerferienbetreuung und eine Babysitterbörse. Zusätzlich bietet das Familienservice Studierenden der Bildungs- und Erziehungswissenschaften ein flexibel gestaltetes Praktikumsmodell an, das vor allem Eltern mit eigenen Kinderbetreuungspflichten bei der Vereinbarkeit von Studium/Beruf und Familie unterstützt. Im Rahmen des Audits hochschuleundfamilie wurden in den Jahren 2011-2014 diverse Maßnahmen in universitätsrelevanten Handlungsfeldern umgesetzt.
Welche Vorteile haben sich für Ihr Unternehmen durch „Familienfreundlichkeit” ergeben?
Die Vereinbarkeit von Beruf/Studium und Pflegepflichten hat große Auswirkungen auf betriebswirtschaftliche Kennzahlen (Motivation, Fehlzeiten, Fluktuation, Rückkehrquote nach der Karenz, Verkürzung der Studienzeiten bzw. Vermeidung von Studienabbrüchen). Studierende und MitarbeiterInnen geben dem Familienservice immer wieder das Feedback, dass dessen Dienstleistungen, vor allem im Bereich der Kinderbetreuung, wesentliche Einflussfaktoren für ihre berufliche und wissenschaftliche Karriere bilden. Daraus folgt auch eine hohe emotionale Bindung an die familienfreundliche AAU.
Welche Herausforderungen haben sich im Zuge der „Familienfreundlichkeit” für Ihr Unternehmen ergeben?
Planung und Umsetzung von familienfreundlichen Maßnahmen erfordern Ressourcen, Familienfreundlichkeit ist nicht zum Nulltarif umsetzbar. Studien und Kosten-Nutzen-Analysen belegen, dass eine familienfreundliche Unternehmenspolitik aus unternehmerischer Sicht äußerst sinnvoll ist. In der Vergangenheiten konnten viele Ziele mit der vorhandenen geringen Ausstattung an personellen Ressourcen umgesetzt werden, dabei wurde immer auch ein hoher Qualitätsanspruch umgesetzt. Die Lukrierung von dringend notwendigen finanziellen Mittel ist eine wichtige Herausforderung für die Zukunft.
Was bedeutet „Familienfreundlichkeit” für Ihr Unternehmen?
Familienfreundlichkeit ist ein Thema, das zunehmend in das gesellschaftliche Bewusstsein rückt und die umfangreichen Bedürfnisse und Belange von Familie und Arbeit umfasst. Auch aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen, wie z.B. dem demographischen Wandel, wird die Thematik immer relevanter. Die Etablierung von Familienfreundlichkeit im Unternehmen schafft nicht nur Nachhaltigkeit, sondern bringt auch konkrete betriebswirtschaftliche Vorteile mit sich: sie erhöht die Attraktivität für qualifizierte MitarbeiterInnen/WissenschaftlerInnen und potentielle Studierende.
Ein Tipp, den man schnell im eigenen Unternehmen umsetzen kann:
Familienfreundliche Maßnahmen müssen nicht viel kosten. Auch kleine Maßnahmen zeigen oft eine große Wirkung. Gerade in den Bereichen Informations- und Kommunikationspolitik sind einschlägige Maßnahmen positiv für die Unternehmensangehörigen. Als Beispiel sei hier der Themenbereich Personalentwicklung angeführt. Die Ergänzung des Leitfadens zum MitarbeiterInnengespräch um den Aspekt der Vereinbarkeit gibt MitarbeiterInnen die Möglichkeit, über die beruflichen Belange hinaus auch über persönliche Anliegen zu sprechen.
Daten und Fakten
Frauenanteil im Unternehmen: 50-75%
Anzahl der Beschäftigten: 1493
Branche: Hochschule