Kunstuniversität Linz

Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Vereinbarkeit“ bedeutet auch, mit der spannungsvollen Situation, ausgelöst durch Krisen, umzugehen und sicherzustellen, dass sich die Menschen an der Universität gut aufgehoben fühlen. Die Kunstuniversität Linz hat zudem einen gesellschaftlichen Auftrag. Daher geht es nicht nur darum, auf universitärer Ebene die Rahmenbedingungen für Mitarbeiter*innen und Studierende in Hinblick auf Vereinbarkeit zu verbessern, sondern das vorherrschende Gesellschafts- und Familienmodell sowie bestehende Betreuungssystem kritisch zu hinterfragen.

Die Vereinbarkeit von Beruf und – wie im Fall der Kunstuniversität Linz – Studium mit der Betreuung von Kindern und/oder pflegebedürftigen Angehörigen kontinuierlich zu verbessern, ist der Universität wichtiges Anliegen. Belastungsfaktoren reduzieren sich, die Zufriedenheit der Mitarbeiter*innen und Studierenden steigt. Das Netzwerk forciert den Austausch zum Thema und präsentiert Initiativen und Maßnahmen, wodurch der Universität Ideen und Anregungen für ihr eigenes Tun geboten werden.

Die Kunstuniversität Linz ist ein Ort des Wagnisreichtums, der kritischen Auseinandersetzung mit Gesellschaft und des zukunftsorientierten Experimentierens, nicht zuletzt aufgrund der Menschen, die mit unterschiedlichsten Biografien und Lebenskonzepten an der Universität studieren und arbeiten. Dabei stehen Partizipation, Zusammenarbeit, wertschätzender Umgang und die Begegnung auf Augenhöhe auf allen Ebenen der Universität im Vordergrund.

Exemplarisch zu nennen ist die Entwicklung der 2006 an der Universität eingerichteten KuKi Kiste, die Studierenden und Mitarbeiter*innen eine flexible Kinderbetreuung ergänzend zu den öffentlichen Betreuungseinrichtungen bietet. Seither wird das Kinderbetreuungsangebot weiterentwickelt. So wurde die Beratung und Information rund um das Thema „Kind und Kinderbetreuung“ mit den Jahren ausgebaut. In weiterer Folge, um auch Belange von Universitätsangehörigen mit pflegebedürftigen Angehörigen zu berücksichtigen, wird mit Anfang 2025 die Clearingstelle „carework“ eingerichtet.

Wenn Menschen ihre Anliegen äußern können, dabei gehört und ernst genommen werden, dann trägt das zu ihrer Zufriedenheit bei, unabhängig davon, ob allen Belangen genüge getan werden kann. Daraus erwächst immer ein Mehrwert, ob in Zusammenhang mit „Familienfreundlichkeit“ oder in Bezug auf jedes andere Thema.

Möglichst familienfreundliche Studienbedingungen zu schaffen ist eine Herausforderung, weil es in der Lehrorganisation viele kleine Stellschrauben gibt, die in Abhängigkeit stehen und in jeder Studienrichtung spezifisch funktionieren. Das Drehen an einer Stellschraube bedeutet, dass andere ebenfalls justiert werden müssen. Dazu kommt, dass Lösungen bei der Kinderbetreuung oft jenen bei der Pflege entgegenstehen.

Familienfreundlichkeit bedeutet, soweit möglich, mit der Gestaltung von Rahmenbedingungen beizutragen, dass Mitarbeiter*innen und Studierende ihre familiären Verpflichtungen mit ihrer Arbeit oder ihrem Studium gut in Einklang bringen können.

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