"Mein Ziel als Frauenministerin ist es, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zur Selbstverständlichkeit zu machen und Women Empowerment in der österreichischen Wirtschaft zu verstärken. Ich appelliere daher an die Unternehmen, Familienfreundlichkeit und Women Empowerment als betriebswirtschaftliche Benefits zu sehen, die Einkommensberichte nicht als Belastung, sondern als Chance zu verstehen und aktives Karenzmanagement zu forcieren“, sagt Juliane Bogner-Strauß. Die Bundesministerin für Frauen, Familien und Jugend hat daher zum Vernetzungstreffen geladen und mit Frauen aus den Führungsetagen großer Unternehmen wie IBM, Erste Bank, Coca-Cola, A1 Telekom, den Österreichischen Lotterien und vielen anderen über Herausforderungen und mögliche Maßnahmen diskutiert.
„Mit den Teilnehmerinnen sitzen heute mehr als 42.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit am Tisch. Für sie haben wir zwei konkrete Commitments für mehr Frauenfreundlichkeit erzielt“, ist Bogner-Strauß erfreut: „Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden künftig mittels internem Tool, also Mail, Newsletter oder Intranet, gezielt darüber informiert, dass der Einkommensbericht einzusehen ist. Und es gibt in Zukunft verpflichtende Gespräche mit allen Mitarbeiterinnen während der Schwangerschaft. Außerdem wird gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt ein Leitfaden erarbeitet, der die wichtigsten Themen für dieses Gespräch zusammenfassen soll.“
In vielen Unternehmen ist aktives Karenzmanagement bereits Teil der Unternehmenskultur
„Wir besprechen vor dem Mutterschutz wie der Wiedereinstieg aussehen könnte. Es ist wichtig, auch während der Karenz den Kontakt zu halten. Wir haben hier zahlreiche Maßnahmen entwickelt, wie zum Beispiel unser Karenzfrühstück“, erklärt Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsdirektorin Österreichische Lotterien, beim Vernetzungstreffen. Auch IBM Österreich geht mit gutem Beispiel voran: „Zu einem aktiven Karenzmanagement gehört für uns auch die Einbindung von Karenzierten bei beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten“, so IBM-Generaldirektorin Patricia Neumann. Sonja Wallner, Finanzvorstand der A1 Telekom Austria AG, berichtet: „Drei Monate nach der Rückkehr bieten wir bei A1 Einzelcoachings zum Thema Vereinbarkeit an. Es ist wichtig, in den Gesprächen auch den finanziellen Part, also die Auswirkungen von Teilzeit auf das Einkommen und die Pension, zu berücksichtigen.“
Ähnliches berichtet Bettina Augeneder, HR-Direktorin Coca-Cola HBC Österreich: „Wir beraten Mütter in Karenz individuell zu Modellen für den Wiedereinstieg, mit dem Ziel, vielen Frauen die Übernahme von Führungsaufgaben zu ermöglichen.“ Auch Bundesministerin Juliane Bogner-Strauß möchte Frauen für die finanziellen Folgen von langen Karenzzeiten und Teilzeitphasen sensibilisieren: „Ich wünsche mir mehr Väterbeteiligung und eine partnerschaftliche Aufteilung bei der Kindererziehung. Denn beide Elternteile haben die Möglichkeit, in Karenz und dann in Elternteilzeit zu gehen.“
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