Im Rahmen des Formats der Online Stunde war Mag. (FH) Peter Rieder, Auditor für die Zertifizierung berufundfamilie und Arbeitsweltenexperte zu Gast. Er teilte seine Erfahrungen, aus der Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Unternehmen im Zertifizierungsprozess rund um mobiles Arbeiten sammeln konnte.
Eines steht fest: Home-Office und mobiles Arbeiten ist gekommen, um zu bleiben. Nichtsdestotrotz sehen nach 18 Monaten Home-Office und mobiles Arbeiten viele Unternehmen weiterhin einige Herausforderungen in der erfolgreichen Handhabung, die es zu meistern gilt.
Learnings nach 18 Monaten mobiles Arbeiten:
- Festlegung der Rahmenbedingungen. Ein klar strukturierter Weg ist erforderlich. Zunächst ist es wichtig die Frage zu klären weshalb ein Unternehmen Home-Office/Mobiles Arbeiten umsetzen möchte. Die Gründe hierfür sind vielseitig, z.B. um Flexibilität zu gewährleisten, Anfahrtswege zu ersparen oder den C02-Abdruck zu reduzieren. Danach sollte geklärt werden, wie und in welchem Ausmaß, das umgesetzt werden kann. Hierbei hilft eine adäquate Home-Office-Vereinbarung. Eine laufende Evaluierung der Home-Office-Situation ist essenziell, um die Teamzufriedenheit sicherzustellen.
- (Nicht)-Erreichbarkeiten. Es ist besonders wichtig intern zu klären, wie Erreichbarkeiten, Kernzeiten und darüber hinaus auch Nicht-Erreichbarkeiten geregelt werden. Außerdem sind auch eine klare Kommunikation und Organisation, wann Home-Office-Tage in Anspruch genommen werden, erforderlich.
- Vertrauensvolle Home-Office-Kultur. Führungskräfte stehen oft vor der Herausforderung, eine vertrauensvolle Home-Office-Kultur zu vermitteln. Hierbei ist es wichtig, den Mitarbeitenden Flexibilität zu ermöglichen und darauf zu vertrauen, dass die Arbeitsleistung auch im Home-Office erbracht werden kann und nicht an spezifische Werkstage gebunden sein muss.
- Formelle interne Kommunikation. Formeller und informeller Informationsfluss muss gewährleistet werden. Dabei ist es bedeutsam eine digitale Infrastruktur bereitzustellen sowie Kommunikationswege und -plattformen festzulegen. Darüber hinaus erfordert es Klärung, wann und wie Meetings abgehalten werden. Arbeitszeiten sollen sowohl vom Team als auch von Führungskräften respektiert und eingehalten werden.
- Informelle interne Kommunikation. Viele Führungskräfte stellen sich die Frage, wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in einer digitalen oder hybriden Arbeitswelt eingebunden werden können. Hierfür wird empfohlen digitale informelle Austauschformate anzubieten, wie bspw. Café-Pausen, Lunches, Spaziergänge, usw. So kann der Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen und auch bereichsübergreifend erfolgen. Für die Brücke zwischen analoger und digitaler Welt spielt die technische Infrastruktur (Übertragungswagen, Konferenzspinnen, uvm.) eine essenzielle Rolle.
- Mobiles Arbeiten als Kriterium für Arbeitgeberattraktivität. Der Wunsch bei Bewerberinnen und Bewerbern nach flexiblen Arbeitsmöglichkeiten (mobiles Arbeiten, hybrides Arbeiten) gewinnt immer mehr an Bedeutung. Das Angebot als Arbeitgeber nach Innen und nach Außen klar zu kommunizieren ist besonders wichtig.
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